Kabuki Technik & “Sniffer”
Das japanische Kabuki-Theater…
Der Ursprung des Kabuki-Vorhanges, hat seine Wurzeln in einem mythischen Tanz, der sich in heiterer Weise an eine japanische Göttin wendete.
Im Jahr 1665 wurden in Japan, vor allem Tokyio und Osaka, zum ersten Mal diese Vorhänge genutzt, die eine neue Vorhangtechnik, die Abwurftechnik, als ein dramaturgisches Mittel einsetzte. Der Kabuki-Fallvorhang, galt in der Edo-Periode als offizielle Erlaubnis, Theatervorstellungen zu geben.
Die Art des Einsatzes und der Technik des Vorhangs im Kabuki-Theater unterscheidet sich allerdings erheblich von jener, der europäischen Theater. Die Farben der Vorhänge waren definiert, und festgeschrieben. Ein hellblauer Vorhang, verdeckt die Bühne solange bis auf ein Signal zweier aufeinander geschlagener Hölzer, dieser plötzlich fallen gelassen wurde. Dies ähnelt tatsächlich einem schnellen Schnitt im Film, um eine neue beeindruckende Szene zu enthüllen. Die eigentlichen Abwurf-Techniken gehen zurück auf mechanische Handauslösungen mittels Bambusrohre oder durch Seil-Schlaufenmechaniken.
Heutige Abwurftechniken werden entweder elektrisch, pyrotechnisch oder pneumatisch realisiert. Die Auswahl der Vorhänge bleibt dem Designer überlassen und gehorchen nicht mehr Traditionen und Religion. Außer Theatervorhängen werden auch Netze mit Luftballons, Halterungen damit sich Plakate entrollen und verschiedene Gegenstände abgeworfen. Das Prinzip ist immer ähnlich. Eine mechanische Haltevorrichtung arretiert oder verklemmt einen Vorhang, eine Schlaufe oder ein Seil. Diese Haltevorrichtung wird durch ein elektrisches oder pneumatisches Signal ausgelöst, sodaß der entsprechende Gegenstand, der Erdanziehungskraft folgend, fällt. Der Kabuki-Drop.
Ein Doppelfall würde z.B. beim ersten Auslösen einen aufgerollten Vorhang freigeben, sodaß er sich beim Fallen abrollt und das Bühnenbild verdeckt. Das zweite Auslösen lässt das obere Ende jenes Vorhanges dann ganz fallen. Der fallende Vorhang gibt das Bühnenbild wieder frei, wo z.B. ein Umbau stattgefunden hat.
Unser Kabuki-System:
- … ist ein elektrisches System, was gegenüber dem pneumatischen und pyrotechnischem System den Vorteil hat, das es für jedermann unkompliziert, komfortabel und genehmigungsfrei anwendbar ist.
- Die Auslösung erfolgt über ein 230 Volt Wechselstromsignal oder per DMX-512 welches über gängige Steckverbinder ebenfalls für jedermann bedienbar ist. Der Aufbau ist unkompliziert, die Steuerung über Lichtmischpulte oder Handauslösung möglich.
- Jede Abwurfbox ist in der Lage max. 8 kg Gewicht zu halten und auch auszulösen. Es werden keine Travos, keine Akkus oder spezielle Zuleitungen benötigt.
- Die Vermietung erfolgt auf Basis von Dry-Hire für Abholer oder per Spedition. Das System ist in Cases verpackt.
Der Verkauf dieses Systems erfolgt in unserem Shop
Sniffer-Technik, das ist “Kabuki 2.0”
Jetzt fällt Ihr Vorhang mit einem tollen WOW-Effekt. Was nun?
Üblicherweise wird der Stoff, der da jetzt am Boden liegt schnell und unauffällig weggeräumt. Das hat vor über 2000 Jahren schon in Japan geklappt und tut es auch heute noch.
Aber was wäre denn, wenn dieser Vorhang im freien Fall auf wundersame Weise einfach nach hinten weggesaugt wird?
Das ist Zauberei.… Nein, das ist ein Sniffer!
Wir bieten ein solches System im Verleih an und erklären Ihnen die vermeintliche “Zauberei”.
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Welcher Vorhangstoff eignet sich am besten für Ihre KABUKI- Anwendung?
Der besondere Effekt eines fallenden Kabuki-Vorhangs ist der Vorgang des Fallens an sich. Sofern sich der Fall bei Bühnenbeleuchtung, also sichtbar ereignet, erwartet man einen „fluffigen“ und „schlacksigen“ zügigen Fall. Der optische Effekt kann durch vorangehende Projektionen auf dem Bühnenvorhang aufgewertet werden. Gerne werden dann helle (weiße) und sehr leichte bühnentaugliche Stoffe verwendet. Ein “Kabuki-Drop” im Dunkeln kann auch mit schwarzen Vorhängen (z.B. schwarzer Molton) sinnvoll sein. Der Kreativität des (Licht-) Designers sind hier keine Grenzen gesetzt.
Diese grobe Übersicht hier soll nur einige wenige Bühnen-Stoffe beispielhaft aufzeigen. Weit mehr Möglichkeiten gibt es jedoch und diese bieten wir Ihnen auch gerne an. Bitte erfragen Sie den Preis für Ihr spezielles Maß.
Schleiernessel:
Ein leichter, dünner und flammenhemmend imprägnierter Baumwollstoff, etwas durchsichtig. Je nach Beleuchtungswinkel kann dieser Stoff transparent, translucent oder undurchlässig sein. Er eignet sich zudem hervorragend für Rückprojektionen. Sehr schöne „fluffige Kabuki-Falleigenschaften“. Das Material ist nicht elastisch aber auch nicht sprinklertauglich! Schleiernessel ist in nahtlosen Bahnbreiten bis 12 m (Höhe oder Breite) verfügbar. Noch gefälliger fällt nur Schleiernessel aus TREVIRA CS.
Gittertüll:
Ein elastisches, netzartiges Gewebe. Es hat genauso viele “Löcher” wie Gewebeanteile. Es ist sehr dehnbar und durchaus transparent. Gittertüll ist seit mehreren Jahren nicht mehr sprinklertauglich, darf aber als vertikaler Bühnenaushang weiter verwendet werden. Er kann beispielsweise als Hauptvorhang gespannt werden. Diese Vorspannung lässt ihn bei Kabuki-Auslösung umso schneller fallen.
Gobelintüll:
Ein sehr dichter Tüll, ähnlich dem Gittertüll, jedoch nicht dehnbar. Der Stoff ist in verschiedenen Farben lieferbar und fällt vergleichsweise langsam. Neben den Farben weiß und schwarz ist auch grau oder ecru lieferbar. Das Material ist ausgesprochen durchsichtig.
Erbstüll:
Ein sehr dünnes, netzartiges Gewebe, was eher an Damen-(Netz-)Strumpfhosen erinnert. Es ist in verschiedenen Größen (Lochgröße) lieferbar. Ein sehr empfindliches Material was ausgesprochen durchsichtig und transparent ist. Auf einer Bühne muß sehr vorsichtig mit dem Gewebe umgegangen werden.
Deko-Molton:
Gebräuchlichster Stoff für Kabuki-Vorhänge. Mit 165 gr/qm ist dieses Baumwollgewebe nur halb so schwer wie Bühnenmolton, was einem Vorhang aus Deko-Molton einen flatterigen Kabuki-Fall ermöglicht. Für Rückprojektion, selbst in weiß, definitiv ungeeignet. Die maximale Bahnbreite der Rohware beträgt 300 cm. Zwischennähte entstehen bei größeren Stoffen. Deko-Molton ist in vielen unterschiedlichen Farben verfügbar.
Nessel/Shirting:
Der Nessel, also Bühnenshirting, ist ein fester und glatter Baumwollstoff, den es in weiß, schwarz und ecru gibt. Diese Alternative zum Bühnenmolton hat ein ähnliches Gewicht und kann kundenspezifisch sogar gefärbt werden. Diese Stoffe gibt es in verschiedenen Qualitäten, aber vor allem auch in großen Bahnbreiten (ca 12 m Höhe).
Taft-Vorhänge: Ebenfalls ein Material, was permanent schwer entflammbar ist (100% Polyester) und wegen seiner Leichtigkeit ganz wunderschöne Kabuki-Eigenschaften hat. Eine Vielzahl von Farben sind möglich. Taft wiegt lediglich 70 gr/qm.
Voile:
Für die Bühne geeigneter Stoff. Man bezeichnet damit einen transparenten und feinfädigen gewebten Stoff. Die Webart und Herstellung dieses extrem dünnen Stoffs ergeben kleinste Luftlöcher im Gewebe, die eine gute Luftzirkulation gewährleisten. Das Gewebe fühlt sich leicht sandig an. Voile wird meist aus hochgedrehten Baumwollgarnen hergestellt, teilweise kommen aber auch andere Fasern wie Seide, Viskose oder Mischungen zum Einsatz, wenn es mal um ein Hochzekleid geht. Für den Bühnenvorhang kommt nur reines Polyester-Gewebe zum Einsatz. Für die Kabuki-Anwendung wäre diese beispielsweise ein Stoff, der sich excellent mit Projektionen oder Lasershows kombinieren läßt. Wir bieten Voile in etwa 10 verschiedenen Farben an.